Hertha gegen Bobic: Gerichtsverfahren überschattet Abstiegskampf

Hertha BSC steht in der Ersten Fußballbundesliga weiterhin massiv unter Druck. Die Alte Dame konnte sich bisher nicht aus der Gefahrenzone befreien und es droht der erste Abstieg seit zehn Jahren. Dieses Szenario versucht man seitens der Vereinsführung rund um Geschäftsführer Thomas Herrich noch abzuwenden. Bisher allerdings mit wenig Erfolg. Vieles ist schon thematisiert worden, der Club hat versucht, Fehler aus der Vergangenheit wiedergutzumachen, den richtigen Weg scheint man in Berlin aber immer noch nicht gefunden zu haben.

Neben der sportlichen Misere lenken nämlich immer wieder andere Schlagzeilen den Fokus vom Tabellenstand ab, obwohl man mit Platz 14, nur mit einem Punkt Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze, nicht zufrieden sein kann.

Wenig sportliche Schlagzeilen

Denn natürlich will niemand bei Hertha BSC wie schon in der vergangenen Spielzeit in der Relegation landen. Damals hatte die Alte Dame den Klassenerhalt noch in letzter Sekunde gepackt, eine Garantie dafür, dass dies noch einmal gelingt, gibt es aber eben nicht.

Es ist also essenziell für die Spieler, dass sie sich samt dem Betreuerstab auf die noch anstehenden Partien in der Liga konzentrieren können. Auf der anderen Seite trüben Nachrichten wie der Streit um den Posten von Fredi Bobic das Bild; lenken von den eigentlichen Problemen ab.

Bobic zieht vor Gericht

Erst im Januar dieses Jahres war der ehemalige Geschäftsführer von Hertha BSC entlassen worden, nachdem die Mannschaft im Stadtderby gegen den Erzrivalen Union Berlin verloren hatte. Nun droht ein Gerichtsverfahren, das sich in sich hat, denn der Streit um die Kündigung des 51-jährigen zieht immer größere Kreise.

Laut der dpa soll es nun am 3. April zu einer ersten Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht Berlin kommen. Obwohl es sich dabei wohl um einen obligatorischen Termin handelt, der einen Vergleich zufolge haben soll, sind die weiteren Konsequenzen unklar. Fredi Bobic hatte gegen seine Kündigung Klage eingelegt, wollte sich bisher aber nicht mehr öffentlich zu den laufenden Verhandlungen äußern.

Hertha muss Farbe bekennen

Um wenig Wirbel in den Medien zu verursachen, ist es gut vorstellbar, dass es zu einem Vergleich kommt und die Sache unter den Teppich gekehrt wird. Ob Bobics Nachfolger Benjamin Weber mehr Erfolg haben wird, ist ebenfalls unklar.

Immerhin hat der langjährige Leiter der Akademie mit Ex-Profi Andreas Neuendorf einen weiteren Berater an seiner Seite. Ebenso in den Sternen steht, wie es an der Seitenlinie des Bundesligisten weitergeht. Trainer Sandro Schwarz, der die Hertha bisher auch nicht aus dem Tabellenkeller führen konnte, hat den Verein erst Anfang der aktuellen Saison übernommen.

Nun trifft die Hertha am kommenden Wochenende ausgerechnet auf den 1. FSV Mainz 05, dem früheren Club von Sandro Schwarz. Zehn Spieltage vor dem Ende der Saison muss in diesem Spiel ein Dreier her, wenn sich die Berliner noch selbst retten wollen.