Ausraster und Kritik: Verliert Julian Nagelsmann die Nerven?

Einmal mehr sorgt der FC Bayern München für Schlagzeilen. Das ist nicht ungewöhnlich, aber die Ereignisse am vergangenen Wochenende könnten Folgen haben. Was ist passiert? Bei der Niederlage im Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach gab es Entscheidungen, die nach Abpfiff nicht unbedingt professionell von Bayern Trainer Julian Nagelsmann hingenommen wurden.

Der Ärger von Julian Nagelsmann mag auf der einen Seite verständlich gewesen sein. Auf der anderen hat er eine Vorbildfunktion und die Gesamtsituation sollte ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden.

Der Bayern-Trainer hat riesigen Druck

Als Trainer des ständigen Meisters ist man den Druck gewohnt zu gewinnen und Titel sind das Ziel. Da können vage Entscheidungen im Spiel durchaus für Unbehagen sorgen, besonders wenn es verloren wird. Zudem ist der sportliche Erfolg aktuell nicht garantiert.

Wenige Tage zuvor noch in der Champions League gegen Paris Saint Germain mit 1:0 gewonnen, folgte nun die Niederlage in der Bundesliga. Damit stehen nun drei Teams punktgleich. Der FC Bayern München ist nur noch aufgrund des Torverhältnisses an der Spitze.

Nagelsmanns Wut entlädt sich in Gladbach

Die Niederlage mit 2:3 bei Borussia Mönchengladbach vom Samstag hat einige Gründe. Da wäre zuerst einmal die Tatsache, dass nicht unbedingt die beste Bayern Elf geschickt wurde. So saßen Leroy Sané und Jamal Musiala etwas überraschend auf der Bank.

Schon in der 8. Minute kam es zu dem Vorfall, der später für den größten Ärger sorgte. Innenverteidiger Dayot Upamecano (einst beim FC Red Bull Salzburg) wurde vom Schiedsrichter nach einer Notbremse vom Platz gestellt.

Über diese Entscheidung kann man sicherlich diskutieren, aber ob es nun eine Fehlentscheidung war, ist fraglich. Der Abwehrspieler brachte den Gladbacher Stürmer durch die Hand auf der Schulter ins Straucheln und damit zu Fall.

Logische Diskussionen

Natürlich sahen die Bayern die Rote Karte als Fehlentscheidung an. Kein grobes Foul, außerdem hätte der Schiedsrichter ja vom VAR noch einmal zum Monitor geschickt werden müssen, wurde argumentiert.

Nach dem Spiel stellte Schiedsrichter Tobia Wels sich der Öffentlichkeit und erwiderte, dass es sich um eine Grauzone handelte und ein Blick auf den Monitor seine Wahrnehmung nicht verändert hätte.

Eine Reihe falscher Entscheidungen

Fraglos ärgerlich ist dieser Vorfall für den FC Bayern München. Ob alle Entscheidungen vor und nach dem Platzverweis richtig waren, könnte diskutiert werden. Warum wurde Kapitän Thomas Müller direkt nach der Roten Karte ausgewechselt und kein weniger wichtiger Spieler?

Warum stand ohnehin nicht die erste Mannschaft auf dem Platz, wo es doch ein Gegner war, gegen den man nun fünfmal in Folge verloren hatte?

Das Nachspiel für den Bayern Coach

Julian Nagelsmann wollte nach dem Abpfiff mit dem Schiedsrichter sprechen, was auf dem Feld allerdings nicht möglich war. Die laute Reaktion darauf kam prompt: „Kompletter Witz! Will der mich eigentlich verarschen?“ Es kam danach zu einem persönlichen Gespräch in der Kabine, doch als der Bayern Trainer diese verließ fielen weitere Aussprüche wie „weichgespülten Pack“.

Schiedsrichter Tobias Wels nannte es zwar am Sonntag weiterhin eine Diskussion auf Augenhöhe, doch der DFB hat seine eigenen Ansichten und nun nachfolgend seinen Ermittlungsausschuss auf Julian Nagelsmann angesetzt. Ein Trainer mit Emotionen, nicht zum ersten Mal.